Die Wurzeln dieses Ansatzes: Wo sich Osten und Westen treffen
Hologenic Breathwork stützt sich sowohl auf östliche als auch auf westliche Traditionen der Atemübungen, die darauf abzielen, das Bewusstsein zu erweitern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Abgeleitet vom griechischen Wort „holos“, was „ganz“ bedeutet, und „genisch“, was „hervorbringend“ bedeutet, verwendet diese Methode Atem und einen einzigartigen Selbsterkundungsprozess um Einzelpersonen und Gruppen zu befähigen, ihre angeborenen Fähigkeiten zur Selbstorganisation und Heilung wiederzuentdecken.
Hologenic Breathwork: Entwicklung zum Integrierten Gewahrsein
Die tägliche Dosis
Perry und Johanna Holloman haben diese Methode über Jahre in der Arbeit mit Einzelpersonen und Gruppen entwickelt. In ihr eigenes Leben haben sie eine tägliche Atemübungs-Praxis integriert, die ihnen bei der Selbsterkundung hilft und die transformative Kraft und Tiefe dieses Ansatzes immer wieder gegenwärtig macht. Diese Praxis, die sie als „tägliche Dosis“ bezeichnen, ist eine 30- bis 50-minütige Atemmeditation, die allein zu Hause, in Gruppen oder in privaten Einzelsettings mit Klienten durchgeführt werden kann. Sie dient dem Aufbau von Atem- und Körperbewusstsein und vermittelt Techniken der Atemkontrolle sowie der verstärkten/vertieften Atmung, die sowohl die psychische Gesundheit als auch das spirituelle Wachstum unterstützen. Die tägliche Dosis besteht aus sich allmählich vertiefenden Phasen zirkulärer, verbundener Atmung und fördert die Entwicklung der Belastbarkeit des Nervensystems im Umgang mit Stress. Stress ist ein häufiger Faktor für den Mangel an Vitalität, den viele Menschen in ihrem Leben erleben. Wenn wir angespannt sind,fällt uns die emotionale und spirituelle Entwicklung schwerer, da diese Offenheit unsere Verletzlichkeit erfordert. Unruhe und Anspannung machen uns in Situationen, die eigentlich einen ruhigen und klaren Umgang erfordern, reaktiver und defensiver. Im Laufe der Zeit beeinträchtigt Stress die Lebensqualität in Bezug auf Gesundheit, Arbeit und Beziehungen. Daher ist eine effektive Praxis wertvoll, mit der wir das Nervensystem schnell und zuverlässig beruhigen können und gleichzeitig unsere Verbindung mit der Gegenwart und dem, was wir „integriertes Gewahrsein“ nennen, öffnet.
Die 2-3 stündigen Gruppen-Meditationen
Die tägliche Dosis dient auch als wunderbare „Grundierung“ für die längeren Atemmeditationen, die aus 2-3-stündigen Sitzungen bestehen, gefolgt von künstlerischem Ausdruck (Schreiben, Malen, Musizieren) und Gestalt-Inquiry. Die längeren Atemmeditationen wurden von jahrelanger Erfahrung mit Holotropen Atmen inspiriert, bei dem Hyperventilation zu evokativer Musik durchgeführt wird, in einigen Fällen unterstützt durch körperliche Arbeit im Stile Reichs, und gefolgt vom Mandala Malen. Wir haben unseren eigenen Ansatz entwickelt, der verschiedene Formen des künstlerischen Ausdrucks einschließt, darunter andere Arten des Zeichnens/Malens, Schreibens und für einige auch musikalischen Ausdruck. Unser Hauptaugenmerk lag darauf, die Praktiken von Hologenic Breathwork mit Integrative Gestalt™ zu verbinden, um einen kraftvollen Prozess zu schaffen, der psychologisches und spirituelles Wachstum unterstützt. Die zentrale Methode in der Integrativen Gestalt ist die Erkundung (Inquiry), eine innere Entdeckungsreise, die unser Gewahrsein erweitert, indem wir unmittelbar in unser gegenwärtiges Erleben im Hier und Jetzt eintauchen. Inquiry beinhaltet die Erkundung unserer biografischen Erfahrungen und Konditionierungen, nicht nur um unsere Ängste, Sehnsüchte und Verletzungen zu verstehen, sondern auch unseren tiefen Wesenskern direkt zu erfahren: Wer wir wirklich sind und wie wir uns selbst dabei unterstützen können, mit dem authentischsten Teil in uns in Verbindung zu treten.

Für wen ist es geeignet?
Hologenic Breathwork eignet sich nicht nur für Menschen, die Heilung für spezifische Beschwerden suchen, sondern auch für jeden, der präsenter, ausgeglichener und geerdeter werden möchte. Diese Praxis öffnet und befreit den Atem und hilft uns, uns in unserem Körper wohlzufühlen, unser Immunsystem zu steigern und wirklich “ganz da” zu sein, wach und präsent. Sie steigert unsere Lebensenergie, Kraft und Freude und verbindet uns mit der tieferen, authentischeren spirituellen Dimension im Kern unseres Seins auf unmittelbar spürbare Weise. Diese Entdeckung kann unser Bewusstsein jenseits unserer normalen Wahrnehmung erweitern und ein tiefes Gefühl von Zugehörigkeit und Sinn in unserem Leben fördern.
Wer Lust hat und in die Atempraxis herein schnuppern möchte, hat die Möglichkeit hier herein zu hören. Diese Atempraxis ist in Englischer Sprache.
https://www.deepbodywork.com/wp-content/uploads/2024/06/Breath-practice-gestalt-1.mp3
“Indem wir unsere Erfahrungen verarbeiten, werden wir zu dem, was wir lieben.
Johanna Holloman
Nächste Möglichkeit diese Arbeit kennen zu lernen ist in diesem Workshop:
Fortgeschrittene Atemarbeit und die Begleitung von „Trauma-Überlebenden“
21.–27. September 2025
In diesem siebentägigen Modul liegt der Fokus auf dem Zusammenspiel von Atembefreiung, verkörperter Präsenz und dem natürlichen Fluss der Lebensenergie. Der Atem ist dabei nicht nur Spiegel unseres inneren Zustands – er ist zugleich ein direkter Zugang, um diesen bewusst zu beeinflussen. Über vertiefte Atemarbeit können wir emotionale Zustände wie Angst oder Niedergeschlagenheit regulieren, traumatische Prägungen im Körper lösen und die Lebendigkeit unseres Seins wieder spürbar machen.
Nach traumatischen Erfahrungen verändert sich das Atemmuster oft tiefgreifend – als Überlebensstrategie, um Schmerz oder Überwältigung auf Abstand zu halten. Diese Muster werden zu unbewussten körperlichen Haltungen, die unsere Lebendigkeit dämpfen und unsere Beziehungsfähigkeit einschränken.
Verkörperte Trauma-Begleitung mit ISP
Dieses Modul im Rahmen von Integrative Somatic Practice (ISP) verbindet körperorientierte Achtsamkeit, prozessorientierte Atemarbeit und die Regulation des Nervensystems auf neurobiologisch fundierte Weise. Wir lernen, wie sich Trauma nicht nur im Denken, sondern vor allem im Körper zeigt – in Spannungen, Schutzhaltungen, Bewegungsimpulsen, der Stimme und im Kontakt mit anderen.
Ein zentraler Aspekt ist die Schulung von Wahrnehmung und Berührbarkeit für die subtilen Zeichen von Dysregulation, Dissoziation oder Übererregung. Wir erforschen, wie wir Menschen mit traumatischer Geschichte begleiten können, ohne sie zu retraumatisieren – mit einer Haltung von tiefem Respekt, Präsenz und achtsamer Langsamkeit.
Atemarbeit als Tür zur Integration
In der Arbeit mit dem Atem betreten wir ein Feld, in dem sich Körper, Emotion und Bewusstsein unmittelbar begegnen. Durch achtsame, vertiefte Atemprozesse können blockierte Energien ins Fließen kommen, abgespaltene Anteile eingeladen werden und neue, heilsame Selbst-Erfahrungen entstehen.
Eine intensive, 2–3-stündige Hologenic™ Breathwork-Erkundung eröffnet Raum für erweiterte Bewusstseinszustände und tiefgreifende Transformation. Du lernst, wie du andere sicher durch diese Prozesse begleiten kannst – und wie du die Atemreise für dich selbst stimmig und ressourcenorientiert gestaltest. Diese Form der Atemarbeit öffnet nicht nur emotionale Tiefe, sondern auch spirituelle Weite – und schafft Verbindung zu einer inneren Ressource, die jenseits persönlicher Geschichte liegt.
Light Touch Modality – die Kunst der abgestimmten Berührung
Neben der Atemarbeit integrieren wir Elemente der Light Touch Modality, einer sanften, nicht-manipulativen Form der Berührung, die lauschend mit dem Körper in Kontakt tritt. Diese Technik erweitert deine Fähigkeit, über den taktilen Kanal zu begleiten – mit besonderem Augenmerk auf Sicherheit, Grenzen und Selbstregulation in Einzelsitzungen.
Tagesstruktur und Praxis
Die Tage beginnen mit angeleiteter Meditation und der täglichen Praxis von Hologenic™ Breathwork – eine „daily dose“, die dich sowohl in deinem eigenen Prozess stärkt als auch Werkzeuge für die Arbeit mit Klient:innen vermittelt.
Die beliebte Movement Practice bringt auch in diesem Modul die Lebensenergie in Fluss und hilft, körperliche wie emotionale Stagnation zu lösen.
Es bleibt ausreichend Raum für Integration, Austausch, Supervision und Einzelsitzungen im sicheren Rahmen der Gruppe.
Für wen ist dieses Modul geeignet?
Dieses Modul richtet sich an Menschen, die an tieferer somatisch fundierter Selbterfahrung interessiert sind.
Es ist zudem besonders geeignet ist es für diejenigen, die ihre Begleitung von Klient:innen mit Trauma vertiefen wollen – mit mehr Präsenz, einem erweiterten Verständnis und konkreten somatischen Werkzeugen.
Kursleitung: Johanna und Perry Holloman
Kursort: https://www.hollerbuehl.de/ Seminarhaus Hollerbühl
Kursdatum: Sonntag, 21. September 2025, 18 Uhr bis Samstag, 27. September 2025, 12.30 Uhr
Kurskosten: 950,-€ + Unterkunft und Verpflegung
Kursorganisation: Eva-Maria Leve, eva.maria.leve@me.com, 0179/2093963
Bitte meldet euch, bei Anmeldung zum Seminar, im Seminarhaus Hollerbühl für Unterkunft und Verpflegung an